THE MINISTRY OF ZEITGEIST
_ AI and Belief_
DIE ZEITGEISTLICHKEIT
_KI und Glaube_
In the process of AI arising the future seems to lean closer and closer against the present. Reality progressively becomes a surface of projection for believed and generated truths _ Their boarders fade, questioning reality, content and its depictions. A friction of Belief and Reality.
Im Entstehen künstlicher Intelligenz scheint die Zukunft sich immer enger an die Gegenwart zu schmiegen. Die Realität wird zunehmends Projektionsfläche geglaubter und generierter Wahrheiten, ihre Grenzen verschmelzen.
KI-generierte Bildprojektionen verorten die Installation die Zeitgeistlichkeit in der Jetztzeit beleuchten Objekte und Thematik zugleich. Wie viel Glaube an einen Wahrheitsgehalt wird allein durch bildliche Darstellung generiert? Bedarf es Heutzutage einer steigenden Skepsis der Abbildung als solche oder gar ein Ablegen der Annahme das Sichtbare entspräche der Wirklichkeit?
Miteinander öffnen sie einen Fragenkomplex zu Realität, Inhalt und seiner Darstellung, dessen Diskurs nie aktueller war. Es eröffnet sich ein Spannungsfeld zwischen Glaube und Realität, Symbolik und Materie.
Die Zwinglikirche als reformiert evangelische, auch als bilderlos betitelt, präsentiert sich ihren Inhalten gemäß unscheinbar. Das Areal und die Räumlichkeiten sind in Bild und Symbolik auf ein Minimum reduziert. Im Fokus liegt der Inhalt der Bibel als Grundlage des christlichen Glaubens, welcher sich in der reformiert evangelischen Kirche nicht in Abbildungen und materiellen Symbolen zu manifestieren bedarf. In ihrer Schlichtheit erhält sie ihre Aufladung, betont Inhalt und Standpunkt.
Mit abstrakten Hohlkörpern umgarnen die Künstlerlnnen Georgij M und Nina McNab mit ihrer Intervention “die Zeitgeistlichkeit” nicht nur die reelle Zwinglikirche, ziehen jedoch bewusst Referenz zur reformierten Position zu (Ab)Bild und (Be)Deutung. Ein Spiel aus Begriffen des (Un)Greifbaren, des Glaubens und der Realität.
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keywords: Zeitgeist // Zweifel // Glaube //Tenchnologie
"Gott, heute beten wir für die Kraft des Zeitgeistes. Wir stellen uns vor, wie er uns zu einem besseren Verständnis für unsere Gemeinschaft führt und uns zur Mitwirkung an den geistigen Prozessen unseres Zeitalters ermuntert.
Schenke uns Intelligenz, Mut und Disziplin, um unsere Ideen und Gedanken auszudrücken. Inspiriere uns, unsere Fähigkeiten zu nutzen, um die Zeitgestlichkeit zu fördern.
Gib uns die Geduld, uns selbst und anderen zuzuhören, unseren gemeinsamen spirituellen Weg zu suchen. Schenke uns den Mut, immer wieder zu hinterfragen, was wir als wahr betrachten, damit wir dem jeweiligen Zeitgeist treu bleiben."
Innerhalb ihrer aktuellen installativen Arbeiten verwenden Melnikov und McNab abstrakte Körper, farblos und schlicht. Sie instrumentalisieren die bloße Form mit ihrer assoziativen Ladung. Der schlichte Formkörper eröffnet ein breites Spektrum potentieller Bedeutungen und Inhalte, welche McNab und Melnikov durch feinfühlige Inszenierung ihrer Objekte gewählt kontextualisieren.
Motiv McNabs Luftkubi ist stets die Ambivalenz zwischen reellem Objekt als dünnwandigem Hohlkörper und seiner Wirkung/Potenz als symbolische und assoziative Form des massiven Obelisken. Auch für die Installation die Zeitgeistlichkeit greift McNab die Form des Kubus auf. Aufgeblasen wabernd in Vertikale und Horizontale, ergeben sie im Kontext der Zwinglikirche Bauelemente des Kruzifix. Das symbolische Bild ergibt sich gedanklich im Betrachter.
Georgij Melnikov arbeitet seit einem Jahr Inhaltlich und bildhaft mit dem Symbol und Bedeutung des Eies. Ein Ei ist für den Künstler ein vielschichtiges Objekt und in dem Kontext des Projektes „das Zeitgeistliche“, eine Projektionsfläche. Denn im Ei ist auch immer eine mögliche Zukunft verborgen. Diese ist zuallererst wertfrei wie ein leeres Blatt Papier und ganz den Betrachter*innen zur Interpretation überlassen. Durch Belichtung und Inszenierung in unterschiedlichen Räumen entsteht ein kulturelles Bias welches im Kopf der Zuschauer*innen die Zukunftsvorstellung beeinflusst und doch Spielraum zur endgültigen Definition freilässt. Mal mehr mal weniger greift der Künstler in diesen Prozess ein und erweitert damit die Symbolik des Eies in kleinen und doch bedeutungsvollen Schritten.