JUST DO IT
DER SCHAMPIGNON,
SIEGER SEINER ZEIT
Der Schampignon auch _fungus Schampikus_ speist sich aus den Abfallprodukten der menschlichen Wirklichkeit. Erste Funde dieser Pilzgattung sind auf die Zeit der Industrialisierung zu datieren, es wird allerdings angenommen, dass bereits mit der ersten Sesshaftigkeit des Menschen simplere Lebensformen des fungus Schampikus existierten. Der Schmapignon ist klar vom Parasiten abzugrenzen, da er sich ausschließlich materieller, organischer, sozialer und moralischer Müllprodukte des (post)industrialisierten Menschen nährt.
Bisher ist sein Bestand primär mycellin, nur selten bildet der Schmapignon oberirdsiche Fruchtkörper aus. Die Mycelstruktur scheint global vernetzt, es wird daher angenommen, dass der Schampignon auch als ein gesamter Komplexorganimus betrachtet werden kann. Vermeintliche Zuarbeiter des fungus Schampikus sind die Verfalle, auch Zerschmetterlinge, welche für das menschliche Auge unsichtbar sind, jedoch stark spürbar, gar dominant die menschliche Wirklichkeit prägen. Bereits entdeckte Gattungen: Performikus Altus, Maskulinus toxicus und Kapitalus Monetarius, auch incrementum materiale.
Sie scheinen in einer symbiotischen Beziehung zum Schampignon zu stehen, sind in ihren Wechselbeziehungskomplex gar als eine organische Einheit zu begreifen. Stoffwechsel, Kommunikation und Fortpflanzung sind zur Gänze ungeklärt. Es wird angenommen, dass dies erst im Umkehrzustand des Populationsverhältnisses zwischen Mensch und Schampignon_Verfalla-komplex möglich sein wird.
Mit ihrer ersten SoloShow in Wien Just do it _ Verfalle und andere Lebensformen examiniert nina McNab exemplarisch prägende Aspekte der Jetztzeit. Die menschliche Dystopie wird zur fruchtbaren Flora des Schampignon, des Siegers seiner Zeit. Feinfühlig inszeniert nina McNab lebendig waberndes Erdöl zu Totgehäusen der Verfalle. Eine harmonische Assemblage auf kompetitivem Rasen.